Kalt, kälter, Schneerose
Die Schneerose,
das heißt die bekannteste, deren Bild vor dem inneren Auge bei der Erwähnung
von „Schneerose“ entsteht, ist Helleborus niger. Man nennt sie
auch Christrose; das bietet einen dezenten, wenn auch selten richtigen Hinweis
auf den Blütezeitpunkt: Weihnachten. Meist blüht sie im Jänner, oft auch erst
im Februar oder März. Diese frühe Blüte freut zwar uns Menschen, wir wähnen
dann schon den Frühling vor der Tür - aber für Bienen, Hummeln und
Schmetterlinge, die gerne Pollen und Nektar konsumieren würden, ist es noch ein
bissl früh. Damit fällt auch die Bestäubung durch diese Insekten weg und die
arme Pflanze ist zur Autogamie (=Selbstbefruchtung) verdammt.
Eine
wunderschöne Verwandte der Christrose ist Helleborus viridis, die
grüne Nieswurz. Wie der Name sagt, trägt sie attraktive grüne Kelchblätter
und ist eine Bereicherung für jeden Spätwintergarten.
Beide
Nieswurzen (kann man Niespulver draus machen; ich gebe lieber keine Anleitung)
stehen gerne auf kalkhaltigen Böden im Halbschatten. Meine Heiligen Drei
Schneerosen haben voriges Jahr die Schnecken an den Rand der Ausrottung
gebracht - ich hoffe, es hat ihnen den Eingeweidesack verdorben. Denn:
alle Pflanzenteile aller Helleborus-Arten sind giftig, enthalten
starke Herzgifte. Allerdings findet man die hauptsächlich in der Wurzel, und
auch die groben, ledrigen Blätter animieren nicht wirklich zur Konsumation.
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