Über den Mai könnte man Bücher schreiben…

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Über den Mai könnte man Bücher schreiben…

di paula polak - ingenieurbüro für naturnahe landschaftsplanung
Veröffentlicht von paula polak in Gartenarbeit · 1 Mai 2015
Tags: GartenarbeitNaturgarten
Der graue Winter erscheint endlos, geht schließlich über in einen verregneten März, auch im April ist Sonne ein Fremdwort. Endlos auch das Warten auf das erste Grün, die ersten Blüten. Wenn es helfen würde, würde ich an den Blättern ziehen, damit sie schneller wachsen.

Aber dann der Mai: alles im Schnellvorlauf, einmal schlafen und der Apfelbaum knospt, nochmal schlafen und er ist verblüht, keine Zeit, die Schönheit so richtig zu genießen. Ich weiß gar nicht, wohin ich zuerst schauen soll, geschweige denn, wo ich mit der Gartenarbeit beginnen soll.
Muss denn alles so schnell gehen? Kann sich die gleiche Entwicklung nicht auf März bis Mai verteilen? Ist es nur meinem fortschreitenden Alter geschuldet, dass sich alles so schnell anfühlt? Die Zeit rennt, so vieles will erlebt und getan werden, jetzt könnte ich täglich 24 Stunden lauter spannende Dinge tun, (Bienengärten planen, Löwenzahnhonig und Maiwipferlsaft einlegen, …) und mein blöder alter Körper verlangt nach Schlaf. Aber heuer, im Dezember, da gehe ich in den Winterschlaf, ganz bestimmt.

So, jetzt noch ein paar praktische Tipps:
  1. Das Leben, die Sonne, die Blumen genießen.
  2. Aufschreiben, welche Pflanzen nicht am richtigen Platz sitzen, die sollten wir erst im Herbst umsetzen, wenn jetzt, dann muss man das Grün stark zurück schneiden, die Wurzeln können so viel Blattmasse nicht ernähren.
  3. Täglich das hoffentlich geschützte Gemüsebeet auf Feindinvasion überprüfen. Oder auf Pflanzen umsteigen, die sie nicht fressen: Schnittlauch, Kresse, Knoblauch. Keine süßen Ess-Tagetes, die werden über Nacht vernichtet.
  4. Ein Wildstaudenbeet anlegen, das müssen wir zwar jetzt in der Anwuchsphase gießen, aber es wächst alles so schnell, dass wir und die Bienen unsere reine Freude dran haben.

Als Beispiel die Fotostrecke aus dem Botanischen Garten Graz: Halbschatten unter lichten Bäumen, Blumenwiese mit Kriechgünsel (Ajuga reptans), Vergißmeinnicht (Myosotis sylvatica), Löwenzahn (Taraxacum officinale) natürlich, Gundelrebe (Glechoma hederacea), Frühlingsplatterbse (Lathyrus vernus).
 
Und: das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis). Die Blüten sind sehr nektarreich, der Aurorafalter liebt sie (und die Knoblauchsrauke), ebenso wie Wollschweber und vor allem die Wiesenschaumzikade. Die Larve baut sich ein Nest aus Luft und Eiweiß, für Schutz und Temperaturregulierung. Wie sie den Schaum schlägt, müsst Ihr woanders nachlesen.





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